(der nachfolgende Artikel wurde von www.Wintergarten.de übernommen)

Tauwasser ist ein nicht zu unterschätzendes Problem, da in der Folge mit der Feuchte häufig Schimmel auftritt. Jedoch ist in vielen Fällen nicht eine fehlerhafte Bauausführung die Ursache, sondern falsche Nutzung. Dipl.-Ing. Franz Wurm erklärt diesen Sachverhalt und gibt Ratschläge zur Vermeidung.

1. Was versteht man unter Tauwasser oder Kondensat?
Unter Tauwasser, auch Kondensat genannt, versteht man den Feuchte – und Wasserniederschlag an Oberflächen.

2. Woher kommt das anfallende Wasser?
Das Wasser kommt aus der Luft. Dazu einige Erklärungen: Unsere Umgebungsluft enthält immer eine bestimmte Menge an Wasser, das als Dampf in der Luft gebunden ist. Für den Wassergehalt in der Luft gibt es eine natürliche Grenze, bei der man von einer relativen Luftfeuchte von 100% spricht. Die absolute Menge des Wassergehalts in g/m³, die diesen 100% entspricht, ist von der Temperatur abhängig und steigt mit ihr an. Anschaulich ist dies im untenstehenden Diagramm dargestellt:

Erklärung: Die Kurve stellt die Grenze des Wassergehaltes der Luft dar. Nach oben ist die Wassermenge in Gramm pro Kubikmeter Luft angegeben. Nach rechts ist die Temperatur der Luft aufgetragen. Oberhalb der Kurve entsteht Tauwasser. Beispiel 1 im Diagramm: Bei 25°C Lufttemperatur kann ein Kubikmeter Luft maximal 23g Wasser aufnehmen. Wird der Luft mehr Wasser zugeführt, fällt dieses als Tauwasser aus.

3. Warum entsteht Tauwasser?
Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten:
(1) Bei gleichbleibender Temperatur der Luft wird die natürliche Grenze für den maximalen Wassergehalt überschritten, da der Luft ständig Feuchtigkeit zugeführt wird.
Beispiel 2 im Diagramm: Im Badezimmer entsteht beim Duschen Nebel, der sich niederschlägt.

(2) Die Luft wird abgekühlt, so dass die Grenze für den maximalen Wassergehalt überschritten wird. Das Wasser, das in der Luft nicht mehr gebunden werden kann fällt als Tauwasser aus.

4. Wo tritt im Wintergarten Tauwasser auf?
(1) Auf der Außenseite des Isolierglases. Dies ist ein natürlicher Effekt wie das Tauwasser auf Autoscheiben am Morgen, das im Winter als Eis unangenehm auffällt und leider unvermeidbar ist. Dieses Erscheinungsbild tritt hauptsächlich bei hochdämmenden Scheiben auf, welche aufgrund ihrer guten Wärmeisoliereigenschaften zwangsläufig niedrigere Außentemperaturen aufweisen.

(2) Auf der Innenseite des Wintergartens an den Scheiben, trotz fachgerechter Ausführung der Konstruktion mit ausreichender Möglichkeit zur Be- und Entlüftung. Das Tauwasser entsteht häufig durch falsche Nutzung des Wintergartens. Dazu später mehr unter Frage 5.

(3) In Mauerecken und – kanten und/oder am Rand und in den Ecken der Verglasung. Der Tauwasserausfall zeigt an, dass an diesen Stellen wärmetechnische Schwachstellen vorhanden sind. Die Luft kühlt in diesen Bereichen so stark ab, dass die Grenze für den maximalen Wassergehalt der Luft erreicht wird, und Tauwasser ausfällt. Solche Stellen werden in der Fachsprache als Wärmebrücken bezeichnet. In diesem Fall sollte ein Fachmann eingeschaltet werden, der die Ursachen ergründet. Kann der Mangel beseitigt werden, so sind detaillierte Vorschläge auszuarbeiten. Anschließend ist darauf zu achten, dass deren Umsetzung gewissenhaft und fachgerecht erfolgt. Sind unvermeidbare Erscheinungsbilder vorhanden, muss der Spezialist diese schlüssig und nachvollziehbar darlegen. Grundsätzlich kann unsachgemäße Nutzung den Tauwasserausfall an Wärmebrücken verschlimmern.

5. Wann nütze ich meinen Wintergarten falsch und was muss ich gegebenenfalls tun?
(1) Wenn besonders in der Heizperiode die Luftfeuchtigkeit zu stark ansteigt. Dazu muss man wissen, dass Pflanzen aber auch Personen an die Luft Feuchtigkeit abgeben. Angrenzende Küchen, geöffnete Bade- oder Schlafzimmertüren sowie andere Feuchtequellen aus dem Wohnraum, wie z.B. Zimmerbrunnen, Aquarien etc., tun hier ein Übriges. Dies führt zum Anstieg der Luftfeuchtigkeit. Durch regelmäßiges großflächiges Stoßlüften oder den automatischen Luftaustausch durch eine geeignete Lüftungsanlage muss die feuchte Luft gegen trockene Luft von außen ausgetauscht werden. Die relative Luftfeuchte sollte in einem Wohnraum nicht über 55 - 60% liegen und lässt sich mit einem Hygrometer messen.

(2) Die Heizung wird in der Nacht abgestellt und am Morgen bildet sich Tauwasser. Durch die Abkühlung der Luft wird die Grenze für den maximalen Wassergehalt erreicht. Eine Nachtabsenkung der Heizung spart Energie, sollte aber in einem vernünftigen Rahmen bleiben. Das heißt eine bestimmte mindest Temperatur bei der noch kein Tauwasser ausfällt sollte nicht unterschritten werden. Dies zeigt die nachfolgende Tabelle. Das gleiche Phänomen tritt auf, beim nächtlichen Schließen von raumseitigen Beschattungen. Der Wärmeverlust von innen nach außen wird zwar reduziert, jedoch kühlt die Luftschicht zwischen Behang und Glasscheibe ab, so dass dort dann Tauwasser ausfallen kann. Beispiel zum Diagramm: Bei 20°C Raumlufttemperatur und einer relativen Luftfeuchte von 60%, fällt an den Stellen, deren Oberflächentemperatur unter 12°C liegt, Kondensat aus.

(3) Die Luftzirkulation und somit der Abtransport mit Wasserdampf gesättigter Luft entlang der gesamten Glasoberfläche der Seiten- sowie der Dachverglasung muss gewährleistet sein. So darf die Luftströmung nicht durch verstellen mit Möbeln o. ä. unnötig erschwert oder gar unterbrochen werden. In solchen Lüftungsschatten kann Tauwasser ausfallen.

(4) Die bei der Planung oft vergessene oder unzureichend berücksichtigte Begrünung steht zu dicht an der Konstruktion. In diesem Fall schlägt sich das von den Pflanzen verdunstete Wasser direkt am benachbarten Bauteil nieder. Durch die oft zusätzlich behinderte Luftzirkulation -siehe (3)- kann das Kondensat auch nicht rasch abtransportiert werden. Es ist daher ratsam, sich der Art der Nutzung – ob als Wohnwintergarten, Pflanzenparadies oder einer Mischung aus Beidem – schon im Vorfeld bewusst zu werden. Die voraussichtliche Begrünung sollte dann auf jeden Fall in die Planung miteinbezogen werden.

(5) Dennoch ist selbst bei der besten Planung, Ausführung und verantwortungsbewusster, gewissenhafter Nutzung Tauwasserausfall manchmal nicht zu vermeiden, und in geringen Mengen auch zulässig. Diese Tatsache beruht auf einigen konstruktiven Gegebenheiten eines Wintergartens, die sich nicht immer umgehen lassen und bauphysikalischen Gesetzmäßigkeiten. Tauwasser ist ein nicht zu unterschätzendes Problem, da in der Folge mit der Feuchte häufig Schimmel auftritt. Jedoch ist in vielen Fällen nicht eine fehlerhafte Bauausführung die Ursache, sondern falsche Nutzung. Sollte unklar sein, warum Tauwasser entsteht, kann ein "nachweislich qualifizierter Fachmann" die Ursache mit Bestimmtheit feststellen und beratend Lösungen vorschlagen.

 

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